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Ulrich Simons

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Fotojournalist (seit 1976)
Redakteur (1987 bis 2019)
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Jakobstraße

Einkaufen im lieblichen Duft von frischem Asphalt: Die Stadt rührt die Werbetrommel für die Jakobstraße, wo die im Januar 2022 begonnenen Umbauarbeiten nach aktuellem Stand ein Jahr länger dauern werden als geplant. Bis dahin empfiehlt sich festes Schuhwerk und hin und wieder ein Blick nach unten, wo die nächste Stahlplatte lauert. Eigentlich sollte die Straße schon seit Mai fertig sein. Die Stadt sagt, die Russen seien schuld. // Foto: Marlies Simons

 

08. Dezember 2023

Stadt rührt die Werbetrommel
für die Baustelle Jakobstraße

Ist da einem der Betroffenen der Kragen geplatzt? Hat es Ärger mit den Geschäftsleuten gegeben? In einer seltsamen Mischung aus schlechtem Gewissen und tätiger Reue rührte die Stadt in dieser Woche die Werbetrommel für die Geschäftsleute in der Baustellen-gebeutelten Jakobstraße.

Die erfährt gegenwärtig eine seltsame Umkehrung in ihrer Funktion: Schon im Mittelalter und weit davor diente die Straße als Zubringer in die Innenstadt und Direktverbindung zum Markt.

Seit Januar 2022 wird sie zum "Premium-Fußweg" in Gegenrichtung in den Aachener Wald umgebaut. Ursprünglich sollte der stadtplanerische Geniestreich schon im Mai dieses Jahres fertig sein, inzwischen redet man von Ostern 2024.

 

"Gut erreichbar" ist relativ

"Die Jakobstraße ist in den Wochen vor Weihnachten trotz Baustelle gut erreichbar" vermeldete die städtische PR-Truppe, um gleich im nächsten Satz einzuschränken: "Das gilt in erster Linie für diejenigen, die die zahlreichen von Inhaber*innen geführten Geschäfte aus verschiedenen Branchen zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen möchten." Das dürften bei den gegenwärtigen Temperaturen und dem usseligen Wetter nicht allzu viele sein.

 

Baustelle Jakobstraße

Nichts für Entscheidungsschwache. An der Ecke zum "Venn" muss man sich für eine Straßenseite entscheiden. Danach war am Freitag bis zur Trichtergasse ein Wechsel der Straßenseite nicht mehr möglich. Wenn sich durch die enge Gasse auch noch Radfahrer quetschen, sind Konflikte mit den Fußgängern unvermeidlich. Da die Straße für Fahrzeuge aller Art gesperrt ist (siehe Schild links) dürfen Fahrräder allenfalls geschoben werden. Laut StVO vom Verbot ausgenommen sind Reiter oder Führer von Pferden und Vieh. // Foto: Marlies Simons

 

Die Stadt listet auf: "Von Schmuck über Bücher, Dekorationsgegenstände, Mode und Kinderspielwaren lassen sich hier Weihnachtsgeschenke für Groß und Klein finden." Und weiter: "Die Stadt hat in den vergangenen Wochen in engem Zusammenspiel mit der Baufirma dafür gesorgt, dass die Gehwege auf beiden Straßenseiten fast durchgängig genutzt werden können."

Aber eben nur "fast". In der Praxis war am Freitag der Bürgersteig stadtauswärts auf der "Hasenstrauch-Seite" fertig, der Bürgersteig auf der anderen Seite war dagegen noch ein ziemlicher Hindernisparcours, der auf halbem Weg vor einem Absperrgatter endete. Ab da ging es zur Freude der Bauleute für die Passanten im wahrsten Sinne des Wortes "vorübergehend" auf die Straße.

 

Gestiegene Anfrage nach Fernwärme

Die Verzögerungen bei den Bauarbeiten gehen nach Angaben der Stadt zurück "auf den Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 und die erwarteten Engpässe bei der Gasversorgung." Diese Entwicklung habe beim Energieversorger Stawag zu einer deutlichen stärkeren Nachfrage nach Fernwärme in der Jakobstraße geführt. Also wurde die Straße nochmal aufgerissen.

Mit einer eigenen Internetseite sorgen die dortigen Geschäftsleute inzwischen dafür, dass sie nicht ganz in Vergessenheit geraten, während die Stadt dabei bleibt: "Grundsätzlich ist die gesamte Innenstadt im Weihnachtsgeschäft trotz diverser Baustellen weiterhin gut erreichbar."

 

Was wird aus dem Rosenmontagszug?

Gespannt sein darf man auf den weiteren zeitlichen Verlauf der Baumaßnahme. Für die Fertigstellung avisiert ist Ostern 2024, wobei der Ostersonntag auf den 31. März fällt. Traditionell läuft aber der Rosenmontagszug durch die Jakobstraße, und der geht sechs Wochen früher, am 12. Februar.

Nicht auszuschließen ist daher, dass sich nächstes Jahr in der Jakobstraße eine Straßenbaumaschine (Fachbegriff: "Asphaltfertiger") und eine Dampfwalze vor die Jecken setzen, um die letzten Meter Zugweg "just in time" fertigzustellen.

 

Baustelle Jakobstraße

Ende Gelände. Auf halber Strecke zwischen Karlsgraben und Wehrhaftem Schmied werden die Fußgänger in die Baustelle gelotst. Auf die andere Seite wechseln können Sie nicht. // Foto: Marlies Simons

 

Inzwischen gibt es zu dem ganzen Kuddelmuddel sogar eine eigene Internetseite der Stadt unter www.aachen.de/anreise. Das ist der nächste Witz.

Die viersprachige Seite wird dominiert von einem Kartenausschnitt aus dem Internet-Angebot www.verkehr.nrw.de. Folgt man dem Link "In einem neuen Fenster öffnen" landet man auf einer formatfüllenden Straßenkarte, in der außer der Sperrung der A544 ab Europaplatz keine weiteren Einschränkungen verzeichnet sind.

Der Templergraben vor dem RWTH-Hauptgebäude scheint auf der Karte ebenso durchgängig wie der Elisenbrunnen. Auch die Jakobstraße ist in keiner Weise als für Pkw unpassierbar zu erkennen.

Noch abenteuerlicher wird es, wenn man auf die englischsprachige Version "Welcome to Aachen" wechselt und den Link "You can find further information on the Aachen Tourismus website" ("Weitere Informationen finden Sie auf der Aachen-Tourismus-Website.") aktiviert.

Unter einem stimmungsvollen Foto von Hochhaus und Hauptbahnhof findet sich der Hinweis: "There are currently several construction sites in Aachen. You can find an overview of the construction sites on the website of the city of Aachen." ("Es gibt derzeit diverse Baustellen in Aachen. Eine Übersicht der Baustellen finden Sie auf der Website der Stadt Aachen.")

Was dann passiert, sehen Sie auf dem Bild unten. Der französische und der niederländische Link katapultieren Sie dagegen zurück auf die deutschsprachige Seite.

Beurteilen Sie den Vorgang bitte selber.
Wenn ich schreibe, was ich davon halte, ist wieder einer beleidigt.

 

Aachen 404

 

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© Ulrich Simons
Redakteur (1987-2019) - Fotojournalist - Blogger

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